Kapitel 2: Unbekanntes Land
Zeit: Wenige Tage nach der Ankunft auf dem Südkontinent
Ort: Provisorisches Lager der Feste/ Provisional camp of the Fortress
Es war später Vormittag, einige Tage nach der Landung, als die Späher eine kleine Truppe abgerissen aussehender Leute aus dem Wald mitbrachten. Auf den ersten Blick ähnelten die Männer und Frauen Untoten, doch als sie nähertraten, erkannte man, dass sie wohl doch lebten. Die meisten von ihnen trugen lederne Mäntel und Hüte, bei einigen ließ sich auch eine mehr oder weniger zusammengestückelte Rüstung erkennen.
Die Truppe wurde zu Kaela geführt und kurz darauf sah man Mr. Quinn durch das inzwischen recht fortgeschrittene Lager hasten. Fast rutschte er, da es noch immer regnete, auf dem nassen Gras aus. Einen Moment lang schlitterte der Konsul, eine Hand an seinem Hut, bevor es ihm gelang wieder festen Stand zu finden. Bald verschwand er in dem Zelt, das man als das Kommandanturzelt erkoren hatte.
Es dauerte viele Stunden, bis Quinn, Kaela und alle anderen wieder aus dem Zelt herauskamen, und sogleich rief Kaela jene der Feste, die gerade Zeit hatten, zusammen: „Feste der Vielfalt, dies ist Wilderich Starkhand. Er gehört zu einer Gruppierung, die sich „Freischar“ nennt und die sich der Aufgabe verschrieben hat, den Untod, der dieses Land heimsucht, zu bekämpfen. Mr. Quinn kennt ihn bereits, denn Mr. Quinn hat es bei dem Sturm nach unserem Aufbruch in Richtung Atteron an diese Küste verschlagen. Und hier ist er durch Zufall dann auch auf Wilderich gestoßen.“ Die Keltin hielt kurz inne, damit der Rest der Feste Zeit hatte, die Informationen zu verarbeiten.
„Wilderich hat Mr. Quinn um Hilfe im Kampf gegen den Untod gebeten. Und er hat dieses Gesuch nun auch an mich, an uns, an die Feste herangetragen. Und wir wären nicht die Feste, wenn wir ein solches Gesuch unbeantwortet lassen würden. Vor allem, wenn es darum geht, den Untod in den Staub zu treten.“ Bei diesen Worten konnten aufmerksame Beobachter sehen, wie die Blicke der Freischärler kurz anerkennend über die Menge der Streiter strichen und ihre Mienen sich zuversichtlich erhellten, dann jedoch sogleich wieder verschlossen wurden.
„Wilderich ist hier, weil er eine Mission hat“, sprach Kaela weiter. „Er wurde ausgeschickt, um einen Außenposten der Untoten zu zerstören, der etwa zwei Tagesmärsche von hier liegt. Dieser Außenposten ist jedoch wesentlich stärker besetzt, als erwartet und als es bisher den Anschein hatte. Eine Herausforderung, die uns als Feste die Gelegenheit bietet, unseren Wert zu beweisen. Wir suchen also Freiwillige, die gemeinsam mit Wilderichs Männern den Außenposten zerstören.“ Bei dem Wort „Freiwillige“ schoss Wilderichs erstaunter Blick zu Kaela. Er hatte wohl erwartet, dass sie einfach Leute einteilen würde und schien jetzt seltsam erfreut. „Ich bin sicher, dass sich genug Kämpfer der Feste finden, die sich dem Untod im Kampf stellen wollen,“ fuhr der Sturm der Feste mit einem überzeugten Lächeln hinzu. „Diejenigen, die dazu bereit sind, sollen sich bis zur sechsten Stunde bei Antiochos melden. Im Anschluss koordinieren wir gemeinsam mit Wilderich die Mission. Dieser Aufruf gilt natürlich nicht nur für Krieger, denn auch Heiler werden sicher mehr als dringend benötigt werden.“ Kaela blickte kurz in die Runde. „Falls es noch Fragen gibt, könnt ihr sie jetzt gern stellen.“ Einiges Stimmengewirr erhob sich und die ein oder andere Frage zu dem Einsatz wurde gestellt und so gut es ging beantwortet.
Als es wieder ruhige wurde und Kaela gerade ansetzte, die Besprechung mit dem wohlbekannten „Für die Feste“ zu beenden, erklang von weiter Hinten eine volltönende Stimme: „Äh, eine Frage hätte ich da noch. Ist hier eigentlich immer so miserables Wetter?“ Wilderich schaute in den Himmel und sagte achselzuckend „Wieso? Ist doch gut, nieselt doch nur ganz leicht.“
OT: Bitte meldet euch, wenn ihr an dieser Mission teilnehmen wollt bis Sonntag (15.08.) 20 Uhr bei Henry Alwon