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Kapitel 2: Südkontinent

Zeit: Nach dem Aufbruch zum Außenposten
Ort: Lager der Fest

Mirain saß unter seinem Regenschutz vor seinem Zelt und putzte seine Schuhe. Es waren zwei oder drei Tage vergangen, seitdem die Gruppe zum Außenposten aufgebrochen war. Er war sich nicht ganz sicher. Die Plackerei der letzten Tage ließen sein Zeitgefühl verschwimmen, aber er war stolz auf das, was sie geschafft hatten. Das gesamte Lager war nun durch eine halbwegs passable Palisade geschützt und auch wenn er es nie zugeben würde, so hoffte er doch ein wenig auf ein dickes Lob von Kaela für die Männer und Frauen, die sich hier die Hände blutig geschuftet hatten. Still vor sich hin grinsend schaute er im Lager umher und sah plötzlich jemanden auf sich zukommen. Zwar kannte Mirain nicht jeden aus der Feste, aber dieser Kerl sah so gar nicht aus, als würde er dazugehören. Mit nassem Kutschermantel und ledernem Hut, sowie abgewetzten Stiefeln wirkte er eher wie einer aus dem Trupp der Freischar. Mirain legte die Schuhe beiseite, stand auf und rief den Mann an: „He da, kann man dir helfen?“ Erleichtert kam der Mann auf ihn zu und antwortete leicht keuchend“ Den Elementen sei Dank, ich fürchte ich bin irgendwo falsch abgebogen. Ich suche Alfred Dreibein oder Wilderich Starkhand von der Freischar. Man sagte mir, ich könne sie hier finden.“ Mirain verzog entschuldigend das Gesicht „Ich fürchte, da kommst du zu spät, die sind schon unterwegs zum Außenposten. Aber sie haben ein paar Leute von uns dabei, kommen also spätestens in ein paar Tagen zurück.“ Jetzt war es an dem Freischärler das Gesicht zu verziehen „Mist…“ Er machte eine kurze Pause und überlegte, dann hellte sich sein Gesicht auf „Gibt es hier jemandem bei dem ich die Botschaft lassen könnte? Jemanden, der sie Hauptmann Dreibein oder Wilderich übergeben würde, wenn sie wieder da sind? Ich muss leider weiter, es gibt noch mehr, denen ich eine Botschaft zukommen lassen muss.“

„Klar, komm mit“ antwortete Mirain lapidar und ging Richtung Kommandantur, wo er Larius vermutete.

Einige Zeit später tauchte der Trupp, der den Außenposten erfolgreich erledigt hatte wieder auf und Kaela verschwand, nicht ohne jedoch vorher lobende Worte für die Palisade zu finden, zusammen mit Hauptmann Dreibein und Wilderich für einige Zeit in der Kommandantur. Als die drei wieder auftauchten, wirkte Kaela sehr motiviert. Angeschlagen und müde vom letzten Einsatz zwar, aber ihr Gang war aufrecht und ihre Lippen umspielte ein leichtes Lächeln. „Streiter der Feste,“ erhob sie die Stimme „kommt doch bitte einmal zusammen, wir haben neue Nachrichten.“ Die Leute versammelten sich und lauschten gespannt. „Nicht weit von hier, einige Tagesmärsche entfernt, haben sich Kämpfer aus den Siegeln eingefunden. Larius und ich wussten bereits, dass eine Expedition auf den Südkontinent geplant ist und hoffen, dort auf Vertreter Atterons zu treffen. Das diese Expedition schon jetzt stattfindet wussten wir jedoch nicht – wobei das kein Problem darstellt. Man könnte sagen, wir sind gerade rechtzeitig von der Mission zurück gekommen.“ Der Sturm der Feste grinste. „Larius, ich und einige andere werden morgen früh aufbrechen und uns der Expedition für einige Tage anschließen, um hoffentlich einige wichtige diplomatische Themen zu klären. Wer mitkommen möchte, ist herzlich eingeladen. Auf jeden Fall wäre es schön, wenn uns ein paar Kämpfer begleiten würden, wobei ich mich natürlich vor allem darüber freuen würde, wenn wir die Vielfalt der Feste ein wenig repräsentieren könnten. Ich freue mich auf Meldungen. Für die Feste…“ Die Keltin wartete ab, bis das ‚für die Vielfalt‘ verklungen war, bevor sie mehr zu sich selbst, als zu der versammelten Menge, weitersprach. „So… Und ich werde jetzt erstmal abrüsten, etwas zu essen auftreiben und dann vielleicht sogar schlafen.“

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